Israhel van Meckenem
Christi Einzug in Jerusalem L.84
Kupferstichkabinett Staatliche Museen zu Berlin
Foto Jörg P. Anders
Mt 21,6-9: Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf und er setzte sich darauf. Aber eine sehr große Menge breitete ihre Kleider auf den Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Menge aber, die ihm voranging und nachfolgte, schrie: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!
Auf dem Esel sitzend reitet Jesus zum vor ihm liegenden Stadttor von Jerusalem. Er ist bekleidet mit einem weiten Gewand, das sich in losen Falten auf dem Rücken des Tieres bauscht. Unter dem Rocksaum erscheint der nackte Fuß. Die Rechte streckt er segnend empor, in der Linken hielt er die - irgendwann abhanden gekommenen - Zügel. Jesus hat einen gepflegten, kurzgeschorenen Backen- und Kinnbart, das Haar fällt glatt auf die Schultern. Aufmerksam schaut er auf die beiden Männer, die ihm aus der Stadt entgegenkommen. Der Vordere, bekleidet mit spitzen Schuhen, enger Strumpfhose, modischem Wams und flacher Kappe, legt seinen Mantel vor die Füße des Tieres. Der dahinter Stehende zeigt mit dem Finger auf seinen Kameraden. Rechts neben dem Stadttor sieht man einen zur Hälfte abgebrochenen Baum, auf den ein Mann gestiegen ist. Einer der von ihm abgerissenen belaubten Zweige liegt auf dem Boden zwischen den Hufen des Esels. Hinter Jesus stehen drei Jünger, von denen der vordere durch Bart und Haarlocke als Petrus erkennbar ist. Wie Jesus sind die Jünger barfuß.