Der Jünger, „den der Herr lieb hatte“, wird - im Gegensatz zu den anderen Aposteln - immer jung und bartlos dargestellt. Die Legende besagt, dass er in Kleinasien predigte, wo ein heidnischer Priester verkündete, er werde sich bekehren, wenn Johannes ohne Schaden einen Giftbecher leeren könne. Johannes stimmte zu, zwei verurteilte Mörder starben nach einem Probeschluck aus dem Becher. Der Jünger aber schlug ein Kreuz über dem Gefäß, das Böse kroch in Form von zwei Schlagen daraus hervor und er trank den Inhalt ohne Schaden aus. Als er danach noch die beiden Mörder wieder zum Leben erweckte, war der Priester von der Macht des Christengottes überzeugt und ließ sich mit allen seinen Anhängern taufen.
Mit zwei Fingern der rechten Hand schlägt Johannes ein Kreuz, in der linken hält er einen sehr kleinen Kelch, der im Zuge der Restaurierung neu hergestellt worden ist. Nachdem der ursprüngliche Kelch mitsamt der Hand verloren gegangen war, hatte man 1953 dem Johannes das Buch mitsamt der Hand von Petrus gegeben und in die leere Ärmelöffnung gesteckt. Petrus schien mit zwei Attributen - Schlüssel in der rechten Hand und Buch in der linken -sehr üppig ausgestattet, während Johannes gar nichts hatte. Der alte Zustand wurde wieder hergestellt!