Israhel van Meckenem
Die Gefangennahme L 91
Kupferstichkabinett Staatliche Museen zu Berlin
Foto Jörg P. Anders
Mt 26,48-49: Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen genannt und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist's; den ergreift. Und alsbald trat er zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi!, und küsste ihn.
Joh 18,10: Simon Petrus aber hatte ein Schwert und zog es und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und der Knecht hieß Malchus.
Lk 22,51: Da sprach Jesus: Lasst ab! Nicht weiter! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn.
Ruhig steht Jesus vor der Felswand, den Blick starr nach vorne auf den Betrachter gerichtet. Mit einem großen Schritt tritt von rechts der Verräter Judas auf ihn zu und küsst ihn. Sofort ergreift der Soldat, der Judas auf dem Fuße gefolgt ist und der nun Bescheid weiß, von hinten ein Haarbüschel des Verratenen und reißt es in die Höhe. Der darob hoch erzürnte Petrus hat mit seinem Schwert dem an sich unbeteiligten, glatzköpfigen Knecht Malchus das rechte Ohr abgeschlagen. Auf Jesu Geheiß steckt er gerade das Schwert zurück in die Scheide. Der zu Boden gestürzte Malchus streckt frech Petrus die Zunge raus, während Jesus ihm barmherzig die große Ohrmuschel wieder ansetzt.