Die Predella

Das Retabel steht auf einem Sockel, der exakt die Breite des Mittelschreins hat und an den Seiten leicht gebogen ausläuft. Diese Art von Unterbau, der als „Predella“ bezeichnet wird, war wohl ursprünglich dazu gedacht, das ungehinderte Öffnen und Schließen der beiden Seitenflügel zu ermöglichen. In vielen Kirchen sind darin Fächer mit Reliquien oder Bildern angebracht. Die Schortenser Predella war, genau wie die Rückseite des Altarretabels, zunächst holzsichtig geblieben. Beide wurden erst 1666 bei der Umwandlung des vorreformatorischen zum „evangelischen“ Altar gefasst. Die Rückseite erhielt eine recht weltliche Bemalung aus weißen Arabesken auf rotem Grund, während die Predella mit sechs senkrechten Stäben in sieben Fächer unterteilt wurde. Im Mittelfeld hat sich der Geldgeber der Aktion verewigt “Anno 1666 hat Johan Günther Tormin dies Altar zur Ehre Gottes reparieren lassen.“ Die übrigen sechs Felder zeigen als eine der Grundlagen des lutherischen Glaubens die Austeilung des Abendmahls in beiderlei Gestalt. Links kniet ein Mann auf einer Kniebank und erhält vom Pastor Christi Leib in Form der Oblate, rechts wird ihm der Kelch mit Wein als Christi Blut gereicht. In die vier Fächer sind die Einsetzungsworte geschrieben.

31 Stephanus